Umsetzung an der Pädagogischen Hochschule Steiermark
Wirkungsorientierte Steuerungsmechanismen in der Hoheitsverwaltung machen auch vor Pädagogischen Hochschulen in Österreich nicht halt.
Durch den Ausbau autonomer Befugnisse sind neue Strategien in Lehre und Forschung, aber auch in der Verwaltung, Führung und Organisation notwendig. Zur Sicherstellung einer hohen Leistungsqualität werden verstärkt betriebswirtschaftliche Instrumente eingesetzt.
Dieser Beitrag befasst sich mit der Implementierung eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements (QM) zur Strukturierung von Abläufen und Modellierung von Prozessen an der Pädagogischen Hochschule (PH) Steiermark.
Die Zusammenlegung der Pädagogischen Akademie Steiermark, der Berufspädagogischen Akademie Steiermark und des Pädagogischen Institutes Steiermark führte 2007 zur Gründung der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Sie ist die zweitgrößte öffentliche Bildungs- und Forschungsinstitution für die wissenschaftliche Professionalisierung von Pädagoginnen und Pädagogen im österreichischen Bildungswesen.
New Publik Management
Als nachgeordnete Dienststelle des Bundes (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) sind die Pädagogischen Hochschulen (in Anlehnung an das System Universität) stark vom Konzept des New Public Managements in Hinblick auf eine wirkungsorientierte Steuerung betroffen (Fisch/Koch 2005; Lüde 2010; Truniger 2017). Die Gründe dafür sind wirtschaftlicher, politischer, struktureller sowie gesellschaftlicher Natur. Die Kernfrage des Public Managements (PM) ist jedoch nicht „mehr oder weniger Staat“, sondern wie die Aufgabengebiete der öffentlichen Verwaltung zu verbessern sind. Wesentlicher Bestandteil des PM-Konzeptes ist die Abkehr von der bisherigen Inputsteuerung (Ressourcenzuteilung) hin zu einer Steuerung über Leistungen und Wirkungen (Outputsteuerung). Bei der Aufgabenerfüllung wird auf Effizienz, Effektivität und Qualität der Ergebnisse besonderer Wert gelegt, wobei die Ergebnisse in leistungsorientierte (Output) und wirkungsorientierte Ergebnisse (Outcome) unterschieden werden können.
Fazit
Die Einführung von betriebswirtschaftlich orientierten Instrumenten an Hochschulen bedeutet einen Kulturwandlungsprozess für alle Beteiligten und bedarf eines hohen kommunikativen Abstimmungsvorganges. Methoden des Qualitätsmanagements wie die Ausrichtung an Prozessen und Kennzahlen sorgen jedoch für Transparenz in den internen Abläufen und unterstützen die Führung bei der zielorientierten Steuerung der Hochschule. Ferner helfen prozessorientierte Darstellungen beim Aufspüren kritischer Bereiche und dem
gezielten Beseitigen von Schwachstellen. Die Darlegung von Verantwortlichkeiten und betrieblichen Abläufen lässt Kooperations- und Koordinationsmängel vermeiden und liefert eine wertvolle Unterstützung für bereits vorhandenes Personal und vor allem für neue Mitarbeiter/innen in der Hochschule.